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Tschechien beruft Botschafter in Russland ab

Am Sonntag wurde es offiziell, dass Tschechien seinen bisherigen Botschafter in Moskau abberufen hat. Dieser ging seinen Amtsgeschäften allerdings schon seit 2022 aus Prag aus nach. Wann ein neuer Botschafter ernannt werden wird, ist noch unklar.
Tschechien beruft Botschafter in Russland abQuelle: Gettyimages.ru © Oleksii Liskonih

Das tschechische Kabinett hat den Botschafter in Moskau, Vitezslav Pivonka, abberufen, der den Posten seit 2018 innehatte, aber seit Ende 2022 in Prag residierte. Das sagte der Chef des tschechischen Außenministeriums Jan Lipavsky in einer Antwort auf die Frage eines Nova-TV-Journalisten. Lipavsky wird am Sonntag der Nachrichtenagentur ČTK mit den nachfolgenden Worten zitiert:

"Wir arbeiten intensiv an der Kandidatur eines neuen Botschafters (in Russland. - Anm. d. Red.). Der derzeitige Botschafter ist bereits abberufen worden. Ich glaube, dass es eines Tages einen neuen tschechischen Botschafter geben wird."

Der Minister nannte weder den Namen des möglichen Nachfolgers von Pivonka noch den Zeitpunkt seiner Ernennung. Im November nannten lokale Medien, insbesondere die Tageszeitung Lidovky, den Diplomaten und ehemaligen stellvertretenden Leiter des Verteidigungsministeriums, Daniel Koštoval, der bereits Anfang der 2000er Jahre in der tschechischen Botschaft in Moskau tätig war, als aussichtsreiche Kandidaten für den Posten des Botschafters in Russland.

Nach dem Weggang von Pivonka aus Moskau wurden seine Aufgaben von Charge d'Affaires Jan Ondrzejka übernommen. Außenminister Lipavski und Premierminister Piotr Fiala haben sich wiederholt dafür ausgesprochen, den Status des Leiters der Botschaft in Russland wieder auf die Ebene eines Botschafters anzuheben, doch der Präsident der Republik Piotr Pawel vertritt eine andere Position. 

Die Beziehungen zwischen Moskau und Prag haben sich erheblich verschlechtert, nachdem die tschechische Regierung im April 2021 Vertreter der russischen Sicherheitsdienste beschuldigt hatte, an der Organisation von Explosionen in Munitionsdepots im Dorf Vrbetice (im Osten des Landes) beteiligt gewesen zu sein. Inzwischen wurde das Ermittlungsverfahren dazu in Tschechien eingestellt, ohne dass sich eine Beteiligung Russlands erwiesen hätte.

Es folgten gegenseitige Ausweisungen von Botschaftsangehörigen beider Länder. Die russische diplomatische Vertretung in Prag beschäftigt derzeit sechs Diplomaten und eine kleine Anzahl von technischen Mitarbeitern.

Mehr zum Thema - Explosionen in Munitionslagern: Tschechische Polizei stellt Ermittlungen gegen Russland ein

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