Einzigartige antike Fresken des Dionysius nahe Wologda unter Einsatz von KI nachgestellt
Mehr als 300 Motive, eine wie durch ein Wunder erhaltene uralte Malerei, die so gut wie keine Restaurierung erfahren hat, und eine Aufnahme in die Liste des UNESCO-Kulturerbes: Die einzigartige Bemalung der Kathedrale des alten Ferapontow-Klosters in der Nähe von Wologda steht jetzt im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Und zwar nicht nur seitens Kunsthistorikern oder Restauratoren, sondern auch von Spezialisten für Weltraumforschung und künstliche Intelligenz.
Die Wandmalereien in der Kathedrale der Geburt der Jungfrau Maria im Ferapontow-Kloster, Gebiet Wologda, sind ein Meisterwerk der altrussischen Kunst der Wandmalerei. Sie wurde von dem legendären altrussischen Ikonenmaler Dionysius geschaffen – dem meistverehrten Künstler Russlands des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts, einem Zeitgenossen von Raffael, Leonardo, Botticelli und Dürer. Sie sind auch deshalb einzigartig, weil die Fresken der Kathedrale auf wundersame Weise fast vollständig erhalten geblieben sind. Nur einige Fragmente sind verloren gegangen – und nun wurden sie mithilfe künstlicher Intelligenz wiederhergestellt. Die russische Zeitschrift Stimul schreibt über die Fresken:
"Das Ferapontow-Kloster ist ein einzigartiger Ort. Die Hauptkirche des Klosters – die Kathedrale der Geburt der Gottesmutter – ist vom Boden bis zur Decke von Dionysius und seinen Schülern bemalt worden. Die Schüler sind seine Söhne, also ist das gesamte Kunstwerk in einem einheitlichen Stil gehalten. In der Kathedrale blicken uns Christus, die Gottesmutter, der heilige Nikolaus, die Vorfahren und die heiligen Krieger an. Im oberen Teil des Gebäudes befindet sich eine Kuppeltrommel. Oben ist nach der Tradition Christus Pantokrator abgebildet, unten sind Engel zu sehen. Als im XVIII. Jahrhundert Fenster in die Kuppel eingesetzt wurden, schnitt man ihnen teilweise die Flügel ab. Einer der Wünsche der Fachleute aus dem Ferapontow-Kloster ist es, die Fenster zu entfernen und die Malereien so wiederherzustellen, wie sie zu Zeiten von Dionysius waren."
Zur Unterstützung der Restauratoren rückten Experten des Weltraumforschungsinstituts der Russischen Akademie der Wissenschaften an. Und so wurde das Projekt der digitalen Wiederherstellung alter Fresken geboren.
Als Grundlage für dieses neue Projekt dienten Multispektralaufnahmen der Wandmalereien aus dem Jahr 2016, die vom Weltraumforschungsinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften, der Staatlichen Universität für Geodäsie und Kartografie Moskau, dem Nationalen Forschungszentrum "Kurtschatow-Institut" und dem Staatlichen Forschungsinstitut für Restaurierung erstellt wurden. Die Fachzeitung The Art Newspaper schreibt über das Projekt:
"Das neuronale Netzwerk Stable Diffusion diente dazu, die verlorenen Bilder wiederherzustellen. 'Im Allgemeinen ist das neuronale Netzwerk geeignet, sowohl kleine als auch große Verluste zu 'retuschieren'. Es konnte nicht nur die Hintergrundfarbe und die sich wiederholenden Muster wiederherstellen, was ganz natürlich ist, sondern auch Fragmente der Heiligenfiguren, die Blickrichtung und die Position der Hände', so das Institut für Weltraumforschung."
Die mithilfe des neuronalen Netzes restaurierten Fresken wurden Dionysius-Experten gezeigt, und diese bestätigten: Abgesehen von kleinen Fehlern handelt es sich um den "echten Dionisius". Die künstliche Intelligenz hat es geschafft, alles so wiederzugeben, wie es zu seiner Zeit war.
Das Wiederaufbauprojekt wird allerdings digital bleiben, merken die Experten an. Denn niemand wird die verlorenen Teile der Fresken auf den originalen alten Wänden nachmalen. Die restaurierten Fresken werden Teil eines 3D-Modells des Klosters sein, das bereits seit mehreren Jahren online zugänglich ist. So können auch diejenigen, die nie in das abgelegene alte russische Kloster kommen werden, das Freskenwunder des berühmten Dionysius sehen.
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